Was ist Weltliteratur?

Ein Konzept und seine Geschichte

Website des Hauptseminars an der Universität Freiburg // Sommersemester 2021

Illustration: Nagakubo Sekisui, Japanische Weltkarte (1775). Quelle: Wikimedia Commons, Public Domain.

Worum geht es?

Dies ist die Seite des Freiburger Hauptseminars „Was ist Weltliteratur? Ein Konzept und seine Geschichte“, das im Sommersemester 2021 in der Neueren deutschen Literatur angeboten wird. In diesem Kurs zeichnen wir wesentliche Stationen der Diskussion um den Begriff ‚Weltliteratur‘ nach – vom späten 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Jetzt, nach dem Ende des Kurses stellen die Studierenden und der Dozent einige dieser Stationen in Blogbeiträgen auf dieser Seite vor.

Möchten Sie mehr erfahren? Hier geht es zum Vorlesungsverzeichnis. Und hier finden Sie den detaillierten Seminarplan:

Lehrperson: Prof. Dr. Stefan Höppner (Universität Freiburg / Klassik Stiftung Weimar)

Aktuelles Forschungsprojekt: Goethe Digital

Verfügbare Blogbeiträge (chronologisch):

Stefan Höppner‚Weltliteratur‘ vor Goethe

Stefan HöppnerGoethe und die Weltliteratur

Hannes KreutnerHermann Hesse: Eine Bibliothek der Weltliteratur

Annabell KönigFritz Strich: Segen und Gefahren der Weltliteratur

Franziska EffernWeltliteratur bei Erich Auerbach

Vanessa van StipriaanGeorge Steiner: A Footnote to Weltliteratur

Caroline LeuschnerGayatri Chakravorty Spivak: Eine neue Komparatistik


Was ist Weltliteratur eigentlich?

Das ist bis heute umstritten. Grundsätzlich gibt es zwei Deutungen: Zum einen kann es das ‚Beste‘ sein, was je in den Literaturen der Welt veröffentlicht wurde. Oder der Begriff kann alle Literaturen der Welt meinen, die existieren oder je existiert haben. In den letzten Jahrzehnten versteht man darunter meist Texte, die nicht nur innerhalb ihrer Urspungskultur, sondern auch in anderen Kulturen zirkulieren, und zwar in Übersetzungen – so jedenfalls der Literaturwissenschaftler David Damrosch. Von der jeweiligen Definition hängt natürlich ab, was zur Weltliteratur gezählt wird. Generell gibt es heute aber den Vorwurf, dass ältere Definitionen nur auf europäische Literaturen abzielten, und selbst dort nur auf einige wenige Länder.

Illustration: Die Erde und die Regionen der vier Winde. Aus einem französischen Manuskript von Ovids Metamorphosen, um 1540. Quelle: Wikimedia Commons, Public Domain.

Hat Goethe die ‚Weltliteratur‘ erfunden?

Nein. Der Begriff wurde schon früher verwendet. Das geschah durch den Historiker August Ludwig Schlözer und den Dichter Christoph Martin Wieland. Mit seinen Bemerkungen, die aus den Jahren 1827 bis 1830 stammen, machte Johann Wolfgang Goethe die Vorstellung aber bekannt, auch weil er damals bereits über die deutschen Sprachgrenzen hinaus gelesen wurde. Datum gilt er bis heute als ‚Diskursbegründer‘, auf den auch neuere Darstellungen immer wieder zurückverweisen.

Für seine Zeit waren Goethes Interessen außerordentlich breit gestreut. So übersetzte er ganze Bücher aus dem Italienischen und Französischen, beschäftigte sich mit Shakespeare, der Klassischen Antike und chinesischer Literatur und ließ sich von persischer und arabischer Dichtung für seinen West-östlichen Divan (1819) inspirieren. Nicht-europäische Texte las er allerdings ausschließlich in Übersetzungen.

Illustration: Johann Heinrich Felsing, Göthe (1829). Quelle: Wikimedia Commons, Public Domain.

Stationen der Weltliteratur

Natürlich kann ein Seminar nicht die komplette Diskussion des Themas Weltliteratur in über zweihundert Jahren abdecken. Wir sprechen aber über einige wesentliche Stationen dieser Geschichte. Zu Wort kommen – neben Goethe – unter anderem Georg Brandes, Fritz Strich, George Steiner, Hermann Hesse, Erich Auerbach, Gayatri Chakravorty Spivak, Pascale Casanova und Emily Apter.

Illustration: Islamische Weltkarte, undatiert. Quelle: Wellcome Collections Gallery via Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY 4.0

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